Das erste Mal zur “Knitting &Stitching Show”! Schon so viel gehört und nun endlich da.
Wir –Thea Spielberger-Martin , Heidemarie Mönkemeyer und ich – sind sofort in die wunderbaren, sehr unterschiedlichen Ausstellungen gegangen.
DIANA HARRISON zeigte mit “Traces in Cloth” sehr kontemplative Arbeiten. Sie stellte auch ihre Inspirationsquellen, gefundene und gebrauchte Gegenstände, aus. Ihr Material sind alte Taschentücher, alte Kissenbezügen, die aufgetrennt, gefärbt, entfärbt wurden.
RACHAEL HOWARD Arbeiten dagegen, “Red work”, sind bunt und schrill. Sie greift eine alte Technik aus dem 19. Jh auf “redwork Quilts” und erzählt damit auf ihre comic-hafte Weise Geschichten des Familienalltages.
Aus ihren Zeichnungen entstehen durch Sieb- und Digitaldruck, Applikation und Stickerei sehr lebendige und oft komische Bilder.
AMY TWIGGER HOLROYD hatte einen Stand mit ihren wunderbaren “stitch-hacking” Modellen, die sie neugestrickt oder verändert hat.
Sie zeigt (und lehrt an der Uni) wie man sich Klamotten selbst aneignen kann, seine eigenen Designs zu machen und vor allem diese geliebten besonderen Sachen dann auch länger zu tragen. Durch alte Reparaturtechniken entstehen kreative eigensinnige Modelle.
Ich bin ein ganz großer Fan dieser Methode. Wie cool, sie hier zu treffen! (Das ist übrigens auch, was wir in der “Fabrique” machen, kommt alle mit euren alten geliebten Klamotten!)
GRADUATE SHOWCASE- hier zeigten Studenten aus verschiedenen Textilstudiengängen aus ganz England ihre prämierten Abschlussarbeiten. Schön, die frischen und manchmal unkonventionellen Arbeiten der jungen Leute zu sehen.
Eine Schule hat die Arbeiten der Schüler aus dem Kunstkurs – Textil Design – ausgestellt. Ich war begeistert! Unglaublich fantasievoll und sehr gut umgesetzt. Von dem Lehrer erfuhr ich, dass es eine Privatschule mit ausreichenden finanziellen Mitteln ist, deren Eltern viel Wert darauf legen, dass die Kinder Kunstkurse besuchen. Ich erzählte ihm von der eher traurigen Situation bei uns in Deutschland.
Wir waren nicht sehr beeindruckt von den angebotenen Stoffen. Wir hatten auf eine ganze Palette von Harris Tweed gehofft, aber es gab nichts.
Was uns besonders auffiel, waren die vielen sehr jungen Besucher, ganze Schulklassen. So etwas haben wir bei uns zu Hause noch NIE erlebt.
Eigentlich wollten wir an zwei Tagen die Show besuchen, fanden aber, dass ein Tag genug war und verbrachten lieber noch einen ganzen Tag im “Victoria and Albert Museum”. Und da gab es natürlich auch eine wunderbare Textilsammlung, wir waren ja im Paradies für Textilgestaltung… Und das war fantastisch!