Im Mai gab es eine neue Ausgabe des Ateliers Ouverts im ganzen Elsass und ich nahm im Rahmen von „La Fabrique“ daran teil.
Das Thema unserer Ausstellung war „Arbeit“, denn genau das machen wir ja in der „Fabrique“, unserem FabLab in Königshoffen. Wir bieten verschiedene Ateliers an, um den Leuten alle möglichen Handwerkstechniken wieder beizubringen und haben einen Ort geschaffen, mit Maschinen, an denen man arbeiten und sich austauschen kann.
Ich bin Teil des Textilateliers, wo wir verschiedene Kurse geben. Bei uns kann man sich Klamotten nähen, umändern, reparieren etc. Wir finden für fast alle Probleme eine Lösung und stellen dazu alle möglichen Maschinen und unser unterschiedliches Know-how zur Verfügung. Wir wollen helfen, selbst Hand an zu legen, die eigene Kleidung zu kreieren und kreativ zu sein und außerdem Lieblingsstücke zu bewahren und zu recyceln.
Ich zeigte den alten „Blaumann“, den Arbeitsanzug des Vaters einer Freundin, der als italienischer Immigrant nach dem Krieg nach Paris gekommen und dort sein ganzes Leben als Arbeiter in verschiedenen Fabriken verbracht hat. Ich habe den Arbeitsanzug während vieler Stunden von Hand und mit Maschine bestickt und die vorhandenen Spuren eines langen Arbeitslebens hervorgehoben und „valorisée“ wie die Franzosen sagen, gewürdigt.
Manuelle Arbeit verschwindet immer mehr aus unserem Alltag in der „Servicegesellschaft“. Die Installation kreist um die Fragen, was wir mit körperlicher Arbeit verbinden. Welchen Ruf hat das Handwerk? Junge Leute wollen kaum noch handwerkliche Berufe lernen. Wir verlieren so immer mehr die Handlungsgewalt über die Dinge in unserem täglichen Leben. (Zum Glück gibt es überall Repair Cafés! )
In der Ausstellung gab es außerdem Fotos von Nico Winz und Sebastien Brillais zu sehen. Nico’s Fotos hingen in der Metallwerkstatt, zwischen den Werkzeugen.